Sexy Ledermantel in Weimar

Latex ist für mich persönlich das wirklich schönste Material, besonders für Hosen, T-Shirts usw. Ich habe da eine ganz besondere Bindung dazu und auch bei meinem Stadtbesuch in Weimar konnte ich nicht umhin, mein schwarzes Latexcatsuit anzuziehen. Darüber trug ich meine neuen und traumhaftschönen Overknee-Stiefel von Arollo. Diese Kombination fand ich supergeil im Spiegel und wusste, dass das allein schon ein Blickfang ist. Da nun aber auch die Tage wieder etwas kühler werden, da nahm ich noch meinen schwarzen Mantel von Fetish-Design und fand die Kombination einfach nur schick. Und je öfter ich Latex und Leder trage, desto mehr finde ich daran gefallen. Besonders für den Herbst sind das doch schon verlockende Aussichten, nicht wahr?

Heute möchte ich dir aber einmal etwas mehr darüber erzählen, warum es mich nach Weimar verschlagen hatte. Einerseits natürlich, weil ich als Editorin über diese hübsche kleine Stadt etwas schreiben sollte und mein persönlicher Eindruck ganz besonders beliebt ist… warum auch immer. 😁 Es gibt aber noch einen zweiten Grund und der liegt an der Person, durch die Weimar auch sehr bekannt geworden ist. Johan Wolfgang Goethe ist für mich, als kleine Lesemäuschen, so etwas wie der Schumi in der Formel 1.

Ich hatte immer gern gelesen und natürlich NIE die Bücher, die mir in der Schule gegeben wurden. Ich glaube, dass ich nicht allein eine Ablehnung zu diesen Büchern hatte und so war es wirklich nur der Zwang, dass eine Prüfung über „Faust – der Tragödie erster Teil“ gleich zu Beginn angekündigt wurde. Mein Kontingent für schlechte Noten war bereits aufgebraucht und so entschied ich mich zur Abwechslung einmal den Faust wenigstens anzufangen. Eigentlich wollte ich nur ein paar Passagen lesen und so den Inhalt mit etwas Kreativität zusammenzureimen. Aber gerade die Reime und der Auftritt von Mephisto klangen einfach so cool, dass ich dann doch das ganze Buch gelesen hatte. Wie nur hatte der Mann es geschafft, ein ganzes Buch so zu schreiben? Ganz ehrlich, das imponierte mir so sehr, dass ich Weimar einmal persönlich besuchen wollte.

So fuhr ich in diese wirklich hübsche kleine Stadt die ja reichlich bestückt ist mit einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten und das, was Goethe sicher nicht vorhergesehen hatte, in eben meinem Latexcatsuit, meinen Overknees und meinem Ledermantel. Ganz offensichtlich war ich in diesem verschlafenen Dörfchen eine überraschend krasse Erscheinung. Meine Bildserie begann im Residenzschloss Weimar und schon hier war ich die kleine Attraktion Lara. Immer wieder wurde ich total süß oder teilweise verlegen angesprochen, was das für ein Anzug ist oder warum dieser so glänzt oder ob man in Latex überhaupt atmen kann und so weiter.

Nach viel Lachen und den ersten Bildern ging ich vom Residenzschloss Weimar direkt auf dem Platz der Demokratie in Richtung Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Diese Bibliothek erlangte, leider auch bei weniger Kulturinteressierte durch die Nachrichten, eine traurige Bekanntheit, da hier unzählige Bücher in einem Brand verloren gingen. Heute steht die Bibliothek aber wieder und heute noch ist man mit der Rettung vieler Überreste beschäftigt.

Vom Residenzschloss Weimar bis zu der Herzogin Anna Amalia Bibliothek war es ein nur sehr kurzer Spaziergang und gerade als ich zum Liszt-Haus gehen wollte begann es richtig mit regnen. Für mich in meinem Latex Catsuit zwar kein Problem aber mein Fotograf hatte seine berechtigten Sorgen um seine Kamera.

Also beende ich heute einmal meine kleine Story mit einem kleinen Vers aus dem Faust: Ihr guten Herrn, ihr schönen Frauen, / So wohlgeputzt und backenrot, / Belieb es euch, mich anzuschauen, / Und seht und mildert meine Not!

Lara Larsen