Wer die Leidenschaft für Latex nicht nur liebt sondern auch lebt, der kommt über kurz oder lang nicht an dem Thema Latex Bondage vorbei. Die Schönheit und natürlich auch der sexuelle Reiz von Latex ist sicher jedem bewusst und vielen bekannt doch wer es ein wenig intensiver möchte und sich der Leidenschaft auf eine ganz besondere Art hingeben will, der kommt um Latex Bondage nicht herum.
Latex Bondage Definition
Bondage ist zunächst ein englischer Begriff der etwas wie Knechtschaft oder Unfreiheit sagt. Innerhalb der BDSM-Szene wurden aus Bondage dann ganz konkret die Einschränkung der Bewegungsmöglichkeit und damit die absolute Hingabe an eine andere Person, was sich später noch genauer auf das Fesseln verlagerte. Dabei ist es für den Gefesselten die Hingabe gegenüber dem Partner, der dann nach seiner Willkür die gefesselte Person mit beispielsweise Schlägen, Wachs, Streicheleinheiten und vielem mehr verwöhnen kann. Dabei soll die Erregbarkeit durch die bereitwillige Unterwerfung vielfach erhöht werden und so über den Lustschmerz zu einer besonderen Form der Extase führen.
In der besonderen Kombination mit Latexkleidung ist Latex Bondage eine besondere Form der Hingabe, bei der die passive und eingeschränkte Rolle dazu führt, dass andere Sinne bewusster wahrgenommen werden. Auch das unbeschreiblich schöne Gefühl von Latex auf der Haut wird hierdurch intensiviert und kann mit weiteren Techniken und Geräten nochmals dem Träger allein durch Latex Bondage zum Orgasmus bringen.
Latex, Bondage und BDSM
Bondage ist ein Teil des BDSM-Begriffs, der sich wie folgt zusammensetzt: "Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism". In der BDSM-Szene ist die Dominanz und die Unterwerfung ein wichtiger Teil der Einstellung und stellt das Zusammenspiel von Partnern dar. Die Vielfalt und die Möglichkeiten, in wieweit hier der Sadismus und Masochismus wirken kann absolut unterschiedlich sein. Zur Unterwerfung ist Bondage für mich nicht wegzudenken und es stellt auch außerhalb dieser Subkultur eine bekannte und beliebte Praktik dar.
Die Gründe für die Leidenschaft zum Fesseln sowie zum gefesselt werden sind sehr unterschiedlich. So stellt die Bereitschaft zur Unterwerfung einerseits einen Vertrauensbeweis dar, andererseits kann, wie für mich, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit dazu führen, dass sich der Gefesselte mehr auf andere Sinne und damit intensiver sexuellen Einflüsse hingibt und somit diese Eindrücke bewusster wahrnimmt. So kann das Gefühl und die Leidenschaft von Bondage das Gefühl von Latex auf der Haut vielfach intensivieren.
Bondage Formen und Arten
In der BDSM-Szene sind drei Formen besonders Wichtig:
Zweckbondage
Das Zweckbondage ist das allgemeine Fesseln oder Bewegungsunfähig machen einer Person mit dem Ziel, dass diese sich nicht der nachfolgenden Prozedur entziehen kann. Dies kann bei einer sinnlichen Fixierung der Arme über dem Kopf beginnen, bei der ein Partner nachfolgend mit Streicheleinheiten oder Küssen das Gegenüber überdeckt. Das Zweckbondage kann aber auch eine konkrete und klare Fixierung des Partners bedeuten, indem auch bei heftigen Schlägen und Schmerzen ein Entrinnen nicht möglich ist.
Da diese Form des Bondage auch sehr schmerzhaft sein kann, gibt es in der BDSM-Szene hierfür ein sogenanntes Safe-Wort. Sollte es der unterworfenen Person zu weit gehen und die Grenze erreicht werden, dann wird dieses Safe-Word ausgesprochen und die Sitzung wird entweder eingeschränkt oder sogar beendet.
Zierbondage
Bei dem Zierbondage ist der visuelle Effekt, also wortwörtlich die Zierde, maßgeblich und entscheidend. Dabei wird die Art des Fesselns, die Darstellung der gefesselten Person oder eine besondere Betonung für einen Körperteil oder ein Kleidungsstück in den Vordergrund gestellt. Das Zierbondage findet daher oft in Live-Shows oder bei Fotoshootings statt. Auch wenn allerdings der optische Effekt im Vordergrund steht bedeutet dies nicht, dass die gefesselte Person sich deswegen besser oder überhaupt bewegen kann. Die Bewegungseinschränkung ist auch hier gegeben, jedoch kann die Möglichkeit für das sexuelle Spiel erschwert werden. Da hier der visuelle Effekt aber sehr wichtig ist, kommt dabei die Verbindung von Latex und Bondage in den Vordergrund.
Folterbondage
Die unterworfene Person, der oder die Bottom, wird im Folterbondage in eine unangenehme oder auch schmerzhafte Lage gebracht, so dass hierdurch beispielsweise eine Strafe vollzogen werden kann. Der Bottom muss dabei für eine Zeit von wenigen Minuten bis einigen Stunden in einer Haltung verbringt und kann erst durch die Gnade des Top, also dem dominanten Partner, erlöst werden.
Die Grenzen hierbei verschwimmen jedoch auch gegenüber dem Zweckbondage, da die (schmerzhafte) Fixierung und mit einer sexuellen Stimulation zu einem besonderen Grad des Lustscherzen führen kann.
Bondage Spielzeug und Möbel
Je nachdem, in wieweit der Partner wirklich aktiv eingeschränkt werden soll, können verschiedene Hilfsmittel eingesetzt werden. Unabhängig von der BDSM-Szene ist der Einsatz von Handschellen (mit Plüsch) ein begehrtes Werkzeug um auch ohne Kenntnisse die Arme des Partners zu verbinden und die Handlungsfreiheit einzuschränken.
Das Anbinden an das Andreaskreuz oder andere Objekte ist eine begehrte Technik, um den Partner in einer bestimmten Position zu fixieren und für eine besondere Behandlung vorzubereiten bzw. dafür diesen zu fixieren. Ziel ist dabei wieder die Fixierung aber auch die Spreizung des Bottoms, so dass schöne Spiele miteinander vollzogen werden können.
Durch einen Haken an einem Gegenstand oder der Decke kann der Bottom nicht in einer bestimmten Haltung fixiert werden, jedoch hat er nur eine geringe Möglichkeit um sich zu bewegen. Das Festbinden an einen Haken wird gern in der Verbindung mit dem Folterbondage verwendet, wobei der Bottom nur auf den Zehenspitzen stehen kann. Umgekehrt ist es aber eine gute wenn auch scherzhafte Form um den Stand in Ballettstiefeln zu üben. Ein Umfallen ist dabei meist vermieden, jedoch kann man dem Stehen in den Ballettstiefeln nicht umgehen.
Die Wickeltechnik ist abschließend eine Form, in der ein Partner in einen Bodybag aus Folie, Lack oder Latex straff und eng gepackt wird und damit jegliche Bewegung genommen wird. Das Gefühl entspricht dem Latex-Vakuumbett in dem der Top die volle Kontrolle über das Gegenüber erhält und somit der Willkür ausgeliefert ist.
Bondage als Fessel mit dem Seil
Die mir beliebte und allgemein sehr bekannte Form des Bondage ist das Fesseln mit Seilen. Den Ursprung vermutet man im asiatischen Raum, wobei hier ursprünglich vermutlich eher das Folterbondage als Ausgangspunkt zu sehen ist.
Europäische und amerikanische Fesselformen
Die uns geläufige Form des Bondage hat das Ziel, den Bottom vorrangig Bewegungsunfähigkeit zu machen. Der ästhetische Aspekt wurde dabei erst zurückgestellt und wird heute gern verfeinert, wobei diese Ursprünge an den verschiedenen Formen deutlich zu erkennen sind:
- Spread Eagle ist eine Fesseltechnik, in der alle Extremitäten so an externen Punkten wie Bettpfosten fixiert werden, dass beispielsweise Brüste und Scheide dem Top frei zur Verfügung stehen.
- Hogtie kommt aus dem Englischen ist heißt übersetzt "Nutztierfesselung". Diese schöne Fesseltechnik stellt auch eine gewisse Erniedrigung dar, da die Handgelenke hinter dem Rücken am jeweiligen Fußgelenk gefesselt werden. Wenn der weibliche Bottom wie auf dem Bauch liegt, dann steht die Scheide dennoch zur Benutzung bereit. Der Fotograf "James Bertoni" verwendet diese Technik auf der Webseite Modelstied bevorzugt.
- Teardrop, aus dem englischen „Träne“, fixiert die Handgelenke umgekehrt über den Bauch mit den Fußgelenken.
- Beim Frogie werden die Beine so geschnürt, dass die Fußgelenke mit den Oberschenkeln verbunden sind und dabei über dem Rücken die Handgelenke fixiert werden.
Diese grundlegenden Bondage-Formen werden individuell angewandt und angepasst und gern auch mit einem Seil um die Brüste oder durch den Schritt verfeinert. Diese schöne Verfeinerung ist auch hier weniger die Ästhetik im Vordergrund sondern vorrangig das Gefühl eines starken Drucks auf den Intimbereich, dem Spreizen der Schamlippen oder dem fixieren von Gegenständen wie Dildos oder Plugs im Körper des Bottom.
Shibari als Fesselkunst
Über die Zeit hat sich, speziell in der japanischen BDSM-Szene, das Shibari oder auch japanisches Bondage entwickelt, welches als eine hohe Form und erotische Kunst des Fesselns angesehen wird. Dabei steht der ästhetische Faktor im Vordergrund, da hier eine Art Gesamtkunstwerk geschaffen werden soll. Der Bottom ist dabei nicht zwangsweise Bewegungsunfähig sondern kann als auch als eine Vorstufe für SM-Praktiken dienen.
Die Technik selbst steht dabei im Vordergrund, wobei von einem einfachen Knoten über eine Ganzkörperfesselung alles möglich ist. Dabei steht die nicht die Bewegungsunfähigkeit im Vordergrund sondern vielmehr die Betonung der weiblichen Schönheit. Daher gibt es hier etwa 5 verschiedene Formen:
- Shinju steht für das Fesseln speziell der weiblichen Brüste, wobei diese oft umrandet oder auch selbst gebunden werden können.
- Sakurambo ist das fesseln der Scheide, so dass das Seil oder die Knoten in einer ästhetischen Form zwischen den Beinen geführt wird.
- Karanda ist eine netzartige Fesselkunst, bei der das Shinju und auch Sakurambo mit einfließen und den gesamten Körper umschließen.
- Tsuri oder Tsurizeme ist eine besondere Form des Hängefesselns, wobei hier der gesamte Körper kunstvoll gebunden wird, dass die Person auch nur an einem Punkt ausgehangen werden kann.
- Takate Kote Shibari ist eine sehr schöne Fesseltechnik, wobei hier aber das Fixieren der Hände hinter dem Rücken ausschlaggeben ist.
Kommentar
" Ich Mag das an Dir " !
Dankeschööön 😃
Selfbondage ist noch eine spezielle, aber durchaus verbreitete Spielart
Ja das stimmt total! Ich bin gerade im Selfbondage-Forum unterwegs und schaue dort gerade ein wenig was es da so für klasse Themen gibt. Dann werde ich den Artikel sehr bald einmal noch erweitern 😃 Danke dir!!! 💗
Würde dich auch gern mal fesseln 😊
*kicher* Irgendwie scheine ich das nicht nur selbst zu lieben sondern ich muss auch irgendwie etwas ausstrahlen, dass ich dafür bereit bin und das suche. 😃
Ein safe word und ein ball gag bzw knebel vertragen sich aber nur bedingt 😂